In der Gesamtbetrachtung des Projekts Strom-Boje in seiner ganzen Ambivalenz und Vielfalt ist aber dieser außergewöhnliche Schritt sowieso logisch, denn wir mussten Vieles lernen, es war nie fad. Wir hatten das Glück, als technisch eigentlich Unzuständige diese Idee von der ersten Stunde an zu verfolgen und durchzusetzen. Es war echte Pionierarbeit. Das war wohl auch der Grund, weshalb die Wasserkraftprofis zurückscheuten, uns sogar belächelten. Denn es gibt ja keine Fallhöhe, mit der man die Leistung bestimmen könnte. Wir haben damals ohne es zu ahnen, technisch völliges Neuland betreten, wir konnten auf keinerlei Wissen auf dem Gebiet der Nutzung der freien Strömung durch die moderne Turbinentechnik zurückgreifen.
Viele Jahrhunderte gab es früher die Wassermühlen mit Schaufelrädern, mit denen Korn gemahlen wurde. Aber bei denen kam es nicht auf Wirkungsgrad an, sie mussten sich ja nur drehen, die schweren Mühlsteine zu bewegen, Tempo war nicht gefragt. Und sie hatten den Nachteil, dass sie bei Hochwasser immer wieder verlegt oder sogar zerstört wurden, vom schweren Treibgut und der starken Strömung. Allen diesen Gefahren ist natürlich auch die Strom-Boje ausgesetzt. Aber sie musste auch lernen, Geld zu verdienen, rentabel zu sein, auf die Umwelt, das Landschaftsbild und die Flusslebewesen zu achten.
Nun nach vielen Jahren, in denen wir als herkömmliche Designer auch zu „Forschern, Messtechnikern, zu Bootsführern, Finanzfachleuten, zu Behördenverhandlern, Marketingexperten und sogar zu Filmstars“ werden mussten, stand also auch noch aus, das bisher Erreichte und in Zukunft in Aussicht Stehende mehreren Investoren im besten Lichte zu zeigen, bei uns einzusteigen, mit uns gemeinsam die gigantischen Chancen der Energiewende für uns zu nutzen. Aus dieser verrückten Idee einen wichtigen Teil der nachhaltigen Energieerzeugung zu machen. Weltweit.
Ob wir dabei erfolgreich waren, werden wir demnächst berichten.
Mit herzlichen Grüßen
Fritz Mondl
